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Freiwilliges Mitkommen des Pferdes zum Training

Wie du bestimmt schon mitbekommen hast, lege ich sehr viel Wert darauf, dass die Pferde im Training gerne und vor allem freiwillig mit dabei sind.

Freiwilligkeit lässt sich nicht erzwingen!

Freiwilligkeit bedeutet im Umgang mit unserem Pferd, dass das Pferd die Möglichkeit hat, "nein" zu sagen und dass das völlig in Ordnung ist. D.h. dass es dann auch keine unangenehmen Konsequenzen für das Tier hat, wenn es "nein" sagt.

Die Freiwilligkeit geht für mich schon dann los, wenn ich mein Pferd zum Training einlade. Richtig, ich schreibe bewusst "einladen" und nicht "holen". Eine Einladung ist ein Angeobt. In diesem Fall das Angebot, jetzt gemeinsam etwas zu unternehmen. Das bedeutet für mich, dass mein Pferd gerne kommen kann, wenn es möchte. Es muss diese Einladung jedoch nicht annehmen. Wenn ich mein Pferd dagegen "holen" gehe, impliziert das, dass das Tier immer mitkommt, also im Zweifel auch mitkommen muss. Das hat manchmal nichts mehr mit freiwillig zu tun.

Wie sieht die Einladung zum Training aus?

Meine Einladung zum Training ist sehr einfach: wenn ich im Stall und bereit bin, schaue ich mal, wo mein Pferd ist oder wo ich es vermute und mache mich mal auf den Weg in diese Richtung. Wenn Mira mich nicht schon kommen sieht, rufe ich sie. Das ist alles. Dann heißt es, die Reaktion auf die Einladung abzuwarten.

Die Antwort auf die Einladung: ja, nein, vielleicht?

Bis jetzt habe ich auf diese Art der Einladung im Wesentlichen die folgenden Antworten erhalten:

Skizze zur Frage: möchtest du mit mir trainieren?

Wie gehe ich mit einem "vielleicht" um?

Bei einem "vielleicht" gehe ich näher auf Mira zu und warte dann, was passiert. Wenn sie dann kommt oder mitkommen möchte, wird es zum "ja". Wenn sie weiter stehen bleibt oder sich gar umdreht, wird es zum "nein".

Wie gehe ich mit einem "nein" um?

Wenn Miras Antwort "nein" lautet und ich sie nicht unbedingt holen muss, dann respektiere ich das. Ich gehe dann erst mal etwas anderes machen und frage 10min später oder so nochmal an. Vielleicht ist z.B. die Heuraufe bis dahin wieder zu und ich bekomme dann ein "ja".

Wenn ich wieder ein "nein" bekomme, dann mache ich nur einen kurzen Check ob alles ok und sie gesund ist. Und dann kann Mira weiter ihren eigenen Beschäftigungen nachgehen.

Zusätzlich versuche ich herauszufinden, warum ich das "nein" bekommen habe und was ich dagegen unternehmen kann:

Es gibt aus Pferdesicht sehr viele Gründe, eine Einladung zum Training nicht anzunehmen. Wichtig ist, dass wir als Mensch das neutral sehen und unsere Beziehung mit unserem Pferd deshalb nicht gleich komplett in Frage stellen. Wir brauchen auch keine Angst davor zu haben, dass unsere Pferde dann gar nichts mehr mit uns machen wollen, wenn wir ihnen diese Entscheidungsmöglichkeit geben. Wenn es meinem Pferd mit mir im Training gut geht und es Freude daran hat, gibt es keinen Grund dafür, dass es ständig "nein, danke" zu den Trainingseinheiten sagt. Aus meiner Erfahrung heraus ist eher das Gegenteil der Fall: Pferde freuen sich, wenn ihre Menschen kommen und mit ihnen etwas Spannendes unternehmen. Und wenn ihr wirklich einen "nein-Tag" erwischt: auch wir selber haben schließlich Tage, an denen wir mal keine Zeit fürs Pferd haben, stimmts? Morgen sieht es oft schon wieder ganz anders aus.

9. Dezember 2022 von Conny

 

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